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  • AutorenbildLea Ziörjen

MINDFUCK - oder der Grund warum ich Life Coach wurde


"MINDFUCK-Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können" dieser Buchtitel ist mir auf dem Regal vor dem Buchladen ins Auge gestochen, als ich wieder einmal viel zu spät aus dem Büro in Richtung S-Bahn gehetzt bin. Der Buchdeckel war vielversprechend: "Mindfuck ist das, was wir täglich tun, wenn wir uns gedanklich selbst sabotieren: wenn wir uns nicht trauen, obwohl wir wollen; wenn wir für andere funktionieren oder in Jobs und Beziehungen verharren, die uns schon lange nicht mehr guttun." Und dann war der Tag da, ich stoppte und kaufte das Buch ohne zu ahnen, dass es mein Leben grundlegend verändern wird.

Wer kennt sie nicht, die fiesen Stimmen, die sich immer dann zu Wort melden, wenn wir eine grossartige Idee haben, endlich etwas verändern wollen und kurz davor stehen einen Schritt zu wagen? Ja, sie reden uns so lange ein, dass dies auf keinen Fall funktionieren kann, dass es ganz sicher in der Katastrophe enden wird, bis wir uns wieder schön brav unserem bisherigen Leben fügen und alles als Hirngespinste abtun. Mir ging es jedenfalls so. Das Mindfuck-Buch öffnete mir die Augen: ich kann mich jeden Tag neu entscheiden? Mich fragen, ob dies überhaupt das Leben ist, das ich wirklich will? Den Faktor Lebensqualität zu meinem Hauptargument bei Entscheidungen machen? Statt permanent über den Stress im Job zu maulen, der ständig fehlenden Zeit für alles nachzutrauern, immer nur von Wochenende zu Wochenende zu leben, liegt es allein in meiner Hand etwas zu ändern?

Ich war fasziniert! Plötzlich war mir klar, dass so viel mehr möglich war, als ich bisher zu denken wagte! Dr. Petra Bock eine der führenden Coachs in Deutschland beschreibt in ihrem Buch eindrücklich, woher dieses Denken kommt und warum wir uns so sehr daran klammern und davon beeindrucken lassen. Als ob es einen inneren Wächter gibt, der uns ständig in die Bahnen weist, uns davon abhalten will einen Schritt aus der Komfortzone rauszumachen und das Leben so zu gestalten wie wir es wirklich wollen! Sie identifizierte 7 Denkmuster, mit denen wir uns täglich versuchen im Schach zu halten und nannte diese Mindfucks.

Quelle: Youtube

Beim Lesen stellte ich mit Erschrecken fest, dass ich jeden der 7 Mindfucks persönlich nur zu gut kenne. Ja, ich musste seit Jahren sehr ausgeklügelte Denkmuster und Strategien entwickeln, um mich am funktionieren zu halten, um mich wie ein gejagtes Tier von Termin zu Termin durch meine To do-Liste zu hetzen, die trotzdem nie kürzer wurde, und alles ohne dies je zu hinterfragen?!

Und gibt es auch noch etwas Positives dazu zu schreiben? Ja, klar! Denn was Petra Bock in ihrem Buch auch aufschlüsselt ist, dass hinter diesen Denkmustern auch immer Potentiale liegen, die wir mit Mindfucks unterdrücken, um uns mit allen Mitteln davon abzuhalten, diese zu entwickeln. Denn stellen sie sich mal vor, was alles Schlimmes passieren kann, wenn wir plötzlich unser wirkliches Potential entdecken? Ja, wir werden erwachen und wir werden NEIN sagen... Nein, zu einem Leben, das nicht das unsere ist, Nein zu einem Job der keine Freude bereitet und Nein zu Beziehungen die uns mehr Kraft kosten als sie uns geben! Und wir machen uns auf in ein Leben bei dem Freude, Erfolg und Gesundheit an erster Stelle stehen!

Was in der Theorie einleuchtet und einfach tönt, ist wie man auf Englisch so schön sagt: "simple but not easy", einfach aber nicht leicht! Auch bei mir dauerte es Jahre und mehrere grössere innere Schlachten gegen die Mindfucks, bis ich von der Idee, zu der Coaching Ausbildung in Berlin und letztendlich zu der Selbständigkeit als Coach kam. Heute bin ich auf dem Weg in dem Leben, welches ich mir früher in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen konnte! Ich darf meine Zeit frei einteilen, arbeiten wann und wo ich Lust habe. Ich darf mit unglaublich inspirierenden Menschen zusammen neue Visionen und Ziele entwickeln und sie dabei unterstützen ihre ganz individuellen Wege im Leben oder Beruf zu finden. Ich höre Sie fragen: und das ganz ohne Mindfuck? Nein, natürlich nicht... da muss ich Sie enttäuschen! Auch mich suchen Tag für Tag wieder einmal die fiesen Stimmen auf, die mir mitteilen, dass ich nicht genüge und mich unbedingt mehr anstrengen sollte... aber das Schöne ist, heute kann ich meistens darüber lächeln, denn insgeheim weiss ich: "It's just Mindfuck!"

Die bisher veröffentlichen MINDFUCK-Bücher von Petra Bock:

Quelle: www.petrabock.de

PS: Erst kürzlich hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass der Begriff "Mindfuck" in der Schweiz nicht als Marke eingetragen werden kann, da er zu vulgär ist und das "sittliche Empfinden zumindest konservativer Kreise verletzten" könne. Dabei ist dies im englischen Sprachraum ein weit verbreiteter Begriff. Lauf Wiktionary beschreibt es im Slang eine absichtliche Verwirrung des geistigen Zustands einer Person, einen Begriff der Anfang der 1990er Jahre in Hollywood geprägt wurde. Es ist nur das Bild in unserem Kopf, dass wir uns selbst gestalten. Und ja, das ist kein schöner Begriff, aber wie Petra Bock einst dazu meinte: "Das ist auch nichts Schönes was wir da tagtäglich mit uns machen!"


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